Wie man in den Wald geht
Es ist wunderbar. Wir essen Pizza in Kalk an der Post. Man begrüßt uns herzlich. Vorher war eine Feier da, zumindest vielleicht. Die Tischdecken liegen auf dem Tisch hinter uns. Heute ist viel los. Man fragt nach italienischem Bier und die Bedienung schaut verwundert. Sie verweist auf das Kölsch, ob es italienischen Wein gibt, das vergessen wir zu fragen. Dann kommt das Brot, es kommen Antipasti und ein Junge singe singt zu laut Karaoke. Wir sprechen über die Tragödie, einer ist abgestürzt. Ein Grab in den Alpen, wir feiern das Leben und denken an ihn.
Nachdem wir uns die wichtigsten Dinge des Tages erzählt haben, beschließen wir die Location zu wechseln und gehen die Hauptstraße runter. In der Kneipe lief das letzte Mal BAP und dir ist das aufgefallen, ich habe gerade darüber geschrieben. Manchmal führt das Schicksal einen spontan zusammen und stellt sich als Dorf heraus. Aber es bleibt gut, wir sind fremd in der eigenen Stadt und erzählen über die Schulzeit, rätseln über die Zukunft und suchen die dritte Ableitung von X – erfolglos. Dann gehen wir zum Kiosk, wir treffen die Jungs von eben, wir erzählen uns nichts, aber grüßen uns fast schon freundschaftlich. Zwischendurch ist ein verwirrter Kopf von der Harmonie kurz irritiert und er will kurzerhand alles kaputt schlagen. Aber wir gehen nicht darauf ein, sondern wir genießen den Blick in die Zukunft, die Erinnerung an das Gestern und beschließen, dass es gerade gut ist. So, für ’ne Moment.