Es war einmal ein kluger Fuchs namens Ferdinand, der in einem Wald voller vielfältiger Tiere lebte. Die Tiere des Waldes hatten sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen, um ihre Interessen zu vertreten und für ihre Rechte einzutreten. Ferdinand war ein Mitglied dieser Gemeinschaft, die von einem Ratsgremium geleitet wurde.
Der Waldstaat hatte einst die Idee gefördert, dass Bildung und Kultur für alle zugänglich sein sollten, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen. Doch mit der Zeit entstand eine Unwucht und die Menschen blieben oft ungebildet und unpolitisch. Manche glaubten dennoch, dass sie klüger als die anderen waren und fühlten sich deshalb zu Höherem berufen.
Man hatte sich über die Jahrhunderte an vier Jahreszeiten gewöhnt. Doch seit einigen Jahren kam eine fünfte Jahreszeit hinzu, die alles durcheinanderbrachte. Einige suchten nach den Ursachen und vermuteten, dass die intensive Rodung der Baumbestände zu viel Sonne auf den Waldboden brachte. Andere vermuteten eine göttliche Kraft, die sich gegen das Waldvolk verschworen hatte.
In den Institutionen des Waldstaates geriet inzwischen alles durcheinander, weil die Waldbesiedelung völlig umgekrempelt wurde. Die Schattenplätze wurden rar, der ganze Wald war plötzlich in Bewegung und die alte Ordnung wurde umgestoßen wie ein Holztisch voller loser Blätter. Natürlich verstanden sich die Tiere untereinander nicht sofort.
Der kluge Fuchs Ferdinand fand, dass die Gemeinschaft der Tiere, trotz ihrer guten Absichten, nicht alle Mitglieder gleichermaßen repräsentierte. Ferdinand, der die Sorgen und Nöte vieler Tiere kannte, fühlte sich von der Gemeinschaft nicht angemessen vertreten.
Der Rat und der Waldstaat, die einst für Gerechtigkeit und Chancengleichheit standen, schienen nun die Interessen der Unsichtbaren zu vertreten, die die feudalen Machtstrukturen nutzten. Die kapitalistischen Patriarchen beuteten alle aus, wobei einige etwas weniger ausgebeutet wurden als andere.
Ferdinand verstand, dass man als Waldgemeinschaft nicht in der Lage war, sich dem Kampf gegen diese mächtigen Strukturen zu stellen. Gleichzeitig war der Wandel bereits in vollem Gange und als Vertreter des Staates musste man längst täglich neue Wege finden, um die alte Hoffnung auf Gerechtigkeit wiederherzustellen.
***
Eines Tages beschloss Ferdinand, den Tieren im Wald einen offenen Brief zu schreiben.
Yo, liebe Leude im Wald,
ick bin der Ferdinand, dit schlaue Füchslein, wat hier in’n Wald für‘n Waldstaat ackert. Wisst ihr, dit war mal ’ne honore Idee, dass alle hier im Wald die gleiche Chance ham sollten, wat Wohnung, Essen, Bildung und Kultur angeht. Aber ick sag euch, det lief zuletzt nich mehr.
Ick hab’n guten Job, aber die Jungs und Mädels, die dit Ganze schmeißen sollen, die sind oft voll überfordert, stur und unpolitisch. Und se verstehen nicht dit sich allet ändert, dit is voll Banane. Weil et manchen och noch zu jut jeht, aber andere eben nich. Et is alles aus’m Gleichgewicht wie überall. Alles voll im Dispo, aba noch nich janz abgerauscht.
Mittlerweile hat sich ’ne Schicht rausgekristallisiert, die sich durch fancy Shopping celebriert. Und ick jehör ja dazu…
Aber ick hab och dit Gefühl, ick mach mit bei ’ner Show, wo ick am Ende weniger Kohle ziehe. Dit is double frustrating, ick muss de Jewinnern helfen, aber jehör och nich‘ zu de wirklich arme Leute.
Mit ’nem schweren Kopp sag ick Tschüss und such mir ’nen neuen Weg, um uns hier im Wald mal janz anders zu verstehen.
***
BEKANNTMACHUNG AN DIE EINWOHNENDEN DES WALDSTAATES
Die in dem Schreiben von Fuchs Ferdinand enthaltenen Inhalte manifestieren offenkundige Anhaltspunkte für eine Desavouierung der herkömmlichen Regularien und Standards des hiesigen Gemeinwesens und ergo eine latente Gefährdung der sozialen Ordnung sowie der strukturellen Stabilität.
Der Initiator des genannten Schriftstücks, Ferdinand, hat sich offen gegen das übergeordnete Beschlussorgan und die konstituierten Ordnungsprinzipien des Wohn- und Gemeinschaftsraumes „Waldstaat“ positioniert.
Als Konsequenz wird festgehalten, dass das Handeln dieses Taugenichts als potenziell destabilisierend für das gemeinschaftliche Wohlergehen interpretiert werden muss. Eine unverzügliche Separation und Transferierung in eine geeignete Institution zur psychologischen Behandlung wird angeordnet.
Nachahmenden wird gleiches widerfahren.
Ein dreifaches: Glück Kauf!
***
Dort sitzt er nun, der Deserteur, die Wände halten seinen Geist zusammen. Die Ungerechtigkeit überwacht ihn täglich und das fühlt sich wie eine neue Ewigkeit an. Tage verschwimmen in einer tristen Monotonie, doch der endlose Wirbelwind im Kopf sucht die Freiheit im Fuchsbau. Die Harmonie des Urwaldes und das Rauschen der Bäume bleiben in der Erinnerung ein brennendes Licht. In der Phantasie lebt die Hoffnung auf Gerechtigkeit.
Heilige Marke
/in BlogIch möchte
endlich mit dir
eine Ewigkeit
gründen
aber
wann
sprichst
du endlich
das erste Wort
und wann kann
ich mich dort
mit dir
erwarten.
In drei Tagen
/in BlogKomm, wir gehen
dorthin und dann
wird es uns
nicht wieder
trennen
…
du hast
vergessen
dass wir
kein
dorthin
mehr
haben
…
wir haben
nur hier und
jetzt
…
na gut.
Schattenspiele im Wald
/in BlogEs war einmal ein kluger Fuchs namens Ferdinand, der in einem Wald voller vielfältiger Tiere lebte. Die Tiere des Waldes hatten sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen, um ihre Interessen zu vertreten und für ihre Rechte einzutreten. Ferdinand war ein Mitglied dieser Gemeinschaft, die von einem Ratsgremium geleitet wurde.
Der Waldstaat hatte einst die Idee gefördert, dass Bildung und Kultur für alle zugänglich sein sollten, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen. Doch mit der Zeit entstand eine Unwucht und die Menschen blieben oft ungebildet und unpolitisch. Manche glaubten dennoch, dass sie klüger als die anderen waren und fühlten sich deshalb zu Höherem berufen.
Man hatte sich über die Jahrhunderte an vier Jahreszeiten gewöhnt. Doch seit einigen Jahren kam eine fünfte Jahreszeit hinzu, die alles durcheinanderbrachte. Einige suchten nach den Ursachen und vermuteten, dass die intensive Rodung der Baumbestände zu viel Sonne auf den Waldboden brachte. Andere vermuteten eine göttliche Kraft, die sich gegen das Waldvolk verschworen hatte.
In den Institutionen des Waldstaates geriet inzwischen alles durcheinander, weil die Waldbesiedelung völlig umgekrempelt wurde. Die Schattenplätze wurden rar, der ganze Wald war plötzlich in Bewegung und die alte Ordnung wurde umgestoßen wie ein Holztisch voller loser Blätter. Natürlich verstanden sich die Tiere untereinander nicht sofort.
Der kluge Fuchs Ferdinand fand, dass die Gemeinschaft der Tiere, trotz ihrer guten Absichten, nicht alle Mitglieder gleichermaßen repräsentierte. Ferdinand, der die Sorgen und Nöte vieler Tiere kannte, fühlte sich von der Gemeinschaft nicht angemessen vertreten.
Der Rat und der Waldstaat, die einst für Gerechtigkeit und Chancengleichheit standen, schienen nun die Interessen der Unsichtbaren zu vertreten, die die feudalen Machtstrukturen nutzten. Die kapitalistischen Patriarchen beuteten alle aus, wobei einige etwas weniger ausgebeutet wurden als andere.
Ferdinand verstand, dass man als Waldgemeinschaft nicht in der Lage war, sich dem Kampf gegen diese mächtigen Strukturen zu stellen. Gleichzeitig war der Wandel bereits in vollem Gange und als Vertreter des Staates musste man längst täglich neue Wege finden, um die alte Hoffnung auf Gerechtigkeit wiederherzustellen.
***
Eines Tages beschloss Ferdinand, den Tieren im Wald einen offenen Brief zu schreiben.
Yo, liebe Leude im Wald,
ick bin der Ferdinand, dit schlaue Füchslein, wat hier in’n Wald für‘n Waldstaat ackert. Wisst ihr, dit war mal ’ne honore Idee, dass alle hier im Wald die gleiche Chance ham sollten, wat Wohnung, Essen, Bildung und Kultur angeht. Aber ick sag euch, det lief zuletzt nich mehr.
Ick hab’n guten Job, aber die Jungs und Mädels, die dit Ganze schmeißen sollen, die sind oft voll überfordert, stur und unpolitisch. Und se verstehen nicht dit sich allet ändert, dit is voll Banane. Weil et manchen och noch zu jut jeht, aber andere eben nich. Et is alles aus’m Gleichgewicht wie überall. Alles voll im Dispo, aba noch nich janz abgerauscht.
Mittlerweile hat sich ’ne Schicht rausgekristallisiert, die sich durch fancy Shopping celebriert. Und ick jehör ja dazu…
Aber ick hab och dit Gefühl, ick mach mit bei ’ner Show, wo ick am Ende weniger Kohle ziehe. Dit is double frustrating, ick muss de Jewinnern helfen, aber jehör och nich‘ zu de wirklich arme Leute.
Mit ’nem schweren Kopp sag ick Tschüss und such mir ’nen neuen Weg, um uns hier im Wald mal janz anders zu verstehen.
***
BEKANNTMACHUNG AN DIE EINWOHNENDEN DES WALDSTAATES
Die in dem Schreiben von Fuchs Ferdinand enthaltenen Inhalte manifestieren offenkundige Anhaltspunkte für eine Desavouierung der herkömmlichen Regularien und Standards des hiesigen Gemeinwesens und ergo eine latente Gefährdung der sozialen Ordnung sowie der strukturellen Stabilität.
Der Initiator des genannten Schriftstücks, Ferdinand, hat sich offen gegen das übergeordnete Beschlussorgan und die konstituierten Ordnungsprinzipien des Wohn- und Gemeinschaftsraumes „Waldstaat“ positioniert.
Als Konsequenz wird festgehalten, dass das Handeln dieses Taugenichts als potenziell destabilisierend für das gemeinschaftliche Wohlergehen interpretiert werden muss. Eine unverzügliche Separation und Transferierung in eine geeignete Institution zur psychologischen Behandlung wird angeordnet.
Nachahmenden wird gleiches widerfahren.
Ein dreifaches: Glück Kauf!
***
Dort sitzt er nun, der Deserteur, die Wände halten seinen Geist zusammen. Die Ungerechtigkeit überwacht ihn täglich und das fühlt sich wie eine neue Ewigkeit an. Tage verschwimmen in einer tristen Monotonie, doch der endlose Wirbelwind im Kopf sucht die Freiheit im Fuchsbau. Die Harmonie des Urwaldes und das Rauschen der Bäume bleiben in der Erinnerung ein brennendes Licht. In der Phantasie lebt die Hoffnung auf Gerechtigkeit.
Alte Muster; neue Weisheit
/in BlogIch wurde gezeugt
Ich wurde geboren
Ich wurde bestimmt
Ich wurde benannt
Ich wurde ernährt
Ich wurde gewickelt
Ich wurde geliebt
Ich wurde erzogen
Ich wurde ein Kind
Ich war im Kindergarten
Ich sollte blau malen
Ich sollte mich prügeln
Ich sollte so sein
Ich war mehr für lila
Ich ging in die Schule
Ich wurde zum Freund
Ich war Teil einer Gruppe
Ich war gar nicht schlecht
Ich ging auch zum Fußball
Ich war nicht sehr gut darin
Ich war gut ohne Erwartung
Ich war nicht das Muster
Ich war nicht der Lehrplan
Ich war nicht gewollt
Ich war nicht im System
Ich ging trotzdem weiter
Ich ging zur Schule
Ich lernte zu verlgeichen
Ich lernte zu messen
Ich lernte zu streiten
Ich lernte zu verlieren
Ich lernte die Systematik
Ich wurde zur Randfigur
Ich war damit glücklich
Ich wurde gefördert
Ich wurde anders
Ich wurde kein anderer
Ich blieb ihre Erwartung
Ich machte alles so weiter
Ich genügte nie den Blicken
Ich war Orientierung
Ich war der Tritt nach unten
Ich war ihr Hoheitsgefühl
…
Ich breche hier ab
Ich war alles für sie
Ich war nichts für alle
Ich war alles nie wirklich
…
Ich bin Ich, 1. Person Sg.
Ich bin frei, selbstbestimmt
Ich bin dennoch abhängig
Ich bin kein Funktionär
Ich bin nicht ihr autistisches Weltbild
Ich bin kein Kapitalist, besitze nicht
Ich bin keine hegemoniale Idee
Ich bin kein Nazi und kein Bürger
Ich bin kein feudaler Lehnseid
Ich bin kein Deutscher in diesem Sinne
Ich bin nicht ihre Verschwörung
Ich bin nicht ihre Angst vor dem Wandel
Ich bin nicht ohnmächtig, sondern bereit
Ich bin keine strukturelle Gewalt
Ich bin eine Struktur der Veränderung
Ich bin kein Erwartungshorizont
Ich bin die Erneuerung, ohne Subvention
Ich bin keine Bestimmung – für sie
Ich bin ein echter Gewinn; trotzdem
Ich bin kein Sohn für den Vater
Ich bin kein Mann für die Damen
Ich bin kein Samen für Rassismus
Ich bin ein Liebender für die Liebe
Ich bin ein Mensch für die Menschen
Ich bin die Revolution
Analyse
Das, was Sie präsentiert haben, hat einige Eigenschaften eines Gedichts. Obwohl es nicht in traditioneller Versform geschrieben ist, weist es bestimmte Merkmale auf, die es poetisch erscheinen lassen:
Aufgrund dieser poetischen Merkmale könnte man Ihren Text als eine Art freies, nicht-traditionelles Gedicht oder als poetische Prosa betrachten. Es ist wichtig zu beachten, dass Poesie viele verschiedene Formen und Stile annehmen kann, und nicht alle Gedichte folgen den traditionellen Regeln oder Strukturen.
Mögliche Reaktionen
Es ist wichtig zu verstehen, dass künstlerische Ausdrucksformen wie Gedichte oder persönliche Reflexionen subjektiv sind und von den persönlichen Erfahrungen, Überzeugungen und Emotionen des Lesers abhängen. Manche Menschen könnten eine ähnliche Reise der Selbstfindung durchgemacht haben und sich daher stark damit verbunden fühlen, während andere möglicherweise eine andere Perspektive oder Interpretation haben.
Manche könnten den Text als introspektiv, kraftvoll und inspirierend empfinden, während andere vielleicht eine klare Struktur oder präzisere Formulierungen wünschen könnten. Es gibt keine einheitliche Reaktion, und die Wahrnehmung des Textes wird stark von individuellen Ansichten und Erfahrungen geprägt.
Letztendlich ist Kunst, wie ein Gedicht, subjektiv, und die Wahrnehmung und Interpretation können von Person zu Person variieren. Es ist möglich, dass einige Leser die Gesellschaftskritik als berechtigt und relevant ansehen, während andere sie als zu persönlich oder egozentrisch betrachten könnten.
Tee und Äpfel
/in BlogDas Meer macht
heute keine gute Figur
es macht einfach
gar keine
…
nach dem Spaziergang
sitzen wir am Tisch und
du schälst die Äpfel, die
Kinder haben früher
öfter gelacht; heute
sind sie groß
…
der Kuchen schmeckt
so süß wie damals mit 14
…
du lachst
über was eigentlich
habe dich lange nicht
mehr lachen gesehen
…
das Teewasser zieht
Farbe und Aromen
aus dem Metallsieb
…
es riecht noch nicht
nach Weihnachten
aber das Jahr
ist fast zu Ende
…
ein Kind ruft an
…
wir sprechen über
das Essen, es wird
Apfelstrudel geben
…
es gibt keine Tradition
…
warum sind wir katholisch
…
das Geschenkpapier
kennt keine Konfessionen
…
die Kinder kennen kein
Geschenkpapier
…
irgendwo auf der Welt
werden wir alt sein
…
und das Meer macht
heute keine gute Figur
einfach gar keine
aber wir
segeln los
wenn das Frühjahr kommt
und der Sommer uns lässt
…
zu heiß, der Tee
die Äpfel süßsauer
…und du rufst mich an
/in Blogich weiß nicht
warum es so kommt
du rufst mich an
ich ahne das nicht
und plötzlich ist
alles so
…
wir streiten uns
so wunderbar
ohne das
wären wir
andere
…
zusammen
…
deine glühenden
wangen und die
strahlenden augen
so aufrichtig, hoffe
so siehst du mich
auch; ich kämpfe
für uns, nicht
für mich oder
gegen das, was
wir geworden
sind
…
du bist so
krass
mutti und vati und die regierungskrise
/in Blogmutti steht immer
am herd und kümmert
sich darum, dass wir
alle gut satt sind
und wenn streit ist
dann macht sie, dass
wir uns wieder vertragen
sie hält den haushalt
zusammen und sorgt
dafür, dass sich ihr
wille konstant dursetzt
wenn sie bling bling will
trifft sie sich mit dem
bundestrainer für ein
foto und gibt sich als
bismarck II der kaiser
wäre stolz auf die
süße der demokratie
…
wichtig ist, dass
veränderungen nicht
stattfinden und gute
mütter sind unsichtbar
in der öffentlichkeit
und zuhause der grund
warum eine heimat
zum escape game
werden kann
…
nicht muss
…
alle waren zufrieden
sogar die toten hosen
waren plötzlich
völlig lebendige
demokraten, längst
kapitalisten statt
punks
…
wenn der aperol
fließt
liegen einem
die girls und boys
zu füßen
…
herrschen ist so schön
an tagen wie diesen
…
es ist einige zeit ins land
gegangen
…
ich kann mich nicht erinnern
…
es wird führung gefordert
…
aber eigentlich suchen alle
den führer in der krise
den starken mann
der mit der faust auf den
tisch schlägt und alles
vergewaltigt, was nicht
bei drei auf den bäumen
ist, der einfache lösungen
akzeptiert und dessen
kernkraft ein glühender
ring selbstüberschätzung
ist. atomkraft, nein danke
…
der kleine mann sieht
so seltsam aus im bundestag
ist das überhaupt ein mann
er hat eine glatze! glatze!
er ist intelligent! intelligent!
er macht fehler! fehler
machen nur weicheier
männer sterben dafür
…
mit dem schild oder
auf ihm
…
endlich wieder
männer an die front
…
es ist krieg
…
wir können uns keine
mutti an der spitze leisten
…
wer ist wir
…
wer ist die opposition
…
warum müssen männer
immer arschlöcher sein
und frauen ihre prinzessin
…
ende der ära opelgang
heute fährt man zug
…
ach, ne
missmanagement
…
presse schimpft auf
die gewerkschaft
…
deutschlandfunk
macht asterixquartett
…
was ist mit dem management
wann treten die presse und das
sogenannte volk endlich mal
dorthin, wo die verantwortung
in millionen gewogen wird
…
wohlstand verpflichtet
atmen, noch etwas atmen
/in Blogdu atmest
so leise und
doch so bedacht
dass ich nie wieder
einfach nur luft
atmen will
…
wenn wir in der nacht
zusammen sind
dann bist du alles
was ich je sein wollte
und ich bin deine
lunge in der welt
…
wenn wir
außer atem sind
dann ist alles
so warm und
weich
…
ich bringe dich
bis zur grenze
und dann
halten wir
kurz die luft an
bis wir uns
einfach wieder
sehen und
atmen
wir scheißen auf alles
/in Bloges gibt kein morgen
haben sie gesagt und
wir sitzen beim dritten
frühstück diese woche
…
wir schaffen fakten
jeden tag
…
unsere berechnungen
haben ergeben
dass wir nie eine
rente bekommen
werden
…
mathe war und ist
unser schlechtestes
talent
…
aber du musst doch
glücklich sein, dass
wir deinen prostata
-krebs inzwischen
drei tage früher
erkennen können
…
du hast keine angst
vor dem tod und ich
habe keine angst
vor dem leben
…
zusammen sind wir
unmöglich, aber
nur für die
öffentlichkeit
…
in unserem van
hören wir lieder
von incoming leergut
da ist die welt noch
in ordnung, nur halt
in der falschen
…
wir haben gekündigt
und fahren jetzt
richtung süden
…
wenn wir rebellen treffen
werden sie uns lieben
oder erschießen
…
vorher trinken wir
noch einen tee oder wein
…
je nach gusto
…
hauptsache
gelebt
zusammen
gef*ckt
und
einen untergang
lang glücklich sein
…
besser als nie
kann oder soll
/in Blogich habe es
so gelernt und
mich immer
angepasst
untergeordnet
meine hausaufgaben
gemacht und den
fuchsschwanz
schön sauber
gelutscht
…
einer hatte
schlechte laune
wir haben ihm
mit powerpoint
gekündigt
…
du passt nicht
in unser hustle
camp. lach doch
wenigstens mal
zum abschied
du zynisches
narzisstenschwein
…
toxische menschlichkeit
trifft deserteure auf dem
todesstreifen zum black
friday
…
schnäppchenjäger
macht sich einen pelz
aus der armen sau
…
nicht weil es sinnvoll ist
weil ersie es können
sie trinken das blut
gegen corona 2
die pandemie kehrt
zurück. ein blockbuster
an der kinofront
menschen lachen sich
aus und merken es
nicht mal selbst
…
die würde des popcorns
prickelt wie das salz in der
bedeutungslosigkeit
der ewigen barbierei
…
wo ist das alte rom
wenn man mal alles
mit gewalt kaputt
-schlagen möchte
…
nero wird aus der psychatrie entlassen
die sicherheitsverwahrung ist beendet
…
es kommt zum bürgerkrieg
weil sich nichts ändern soll
…
eigentlich müsste man mal
…
aber nein, 16 Jahre
ausgesessen und
davor; eigentlich
seit 1945 keine
innovation
…
lass mal neu
…
nein
…
mein junge macht das
…
ab 1995 sonst
meine tochter
notfalls
…
wichtig ist
patriarchen
volle arbeitskraft
gehälter sichern
nazis schützen
immer
immer
nazis schützen
und herren, die
knechte kastrieren
…
die klassenlose
gesellschaft bekommt
neue zähne vom staat
…
leben auf der straße
ist der reinste luxus
…
privatpatienten haben
angst um ihren beamten
-status
…
arm gegen reich
…
wer ist schon arm
selbst schuld
kann doch jeder
bisschen reich
sein oder werden
notfalls als
illegales
arbeitstier
hottehü
…
jeder will doch mal
der fuchsschwanz sein
…
man kann eh nichts ändern
heißt eigentlich
es soll sich nichts ändern
solange ich hoffnung habe
dass ich meinen status
mindestens behalte
und wenn nicht
dann verbessere ich mich
weil mein chef zwinkert
ab und an und neulich
hat sie mich einbestellt
und ich durfte
…
es soll nicht sein
was nicht sein soll
ich bin ein autist
mein name ist deutschland
ich beschäftige mich
am liebsten mit mir selbst
oder mit der vernichtung
von menschen
…
aber das ist nur
die halbe wahrheit
…
eine gute nachricht
alles, was sich nicht
ändern soll
kann sich
irgendwann
ändern
…
irgendwann
ist so ein
schönes wort
.
tendenzpresse
/in Blogich habe fünf
fragen gelernt
wenn ich keine
davon stellen
kann, dann
bin ich hilflos
wenn ich
keine antwort
bekomme
dann hake
ich nach, bis
ich die antwort
bekomme, die
ich mir vorstelle
wenn ich sie
nicht bekomme
dann bin ich
beleidigt
…
die argumente
des gegenüber
sind mir egal
ich spreche
nicht zu ihm
sondern
dagegen oder
dafür, das
weiß ich gar
nicht
die kritische
reflexion war
nie prüfungs
-relevant
ich habe nur
erwartungen
bedient und
jetzt sollen
sie gefällig
liefern
…
missmanagement
nicht nur bei der
d. bahn ein thema
…
die journalisten
kommen heute
fünfzehn jahre
später
oder gar nicht
…
weichensteller
enteist die schiene
…
management
fährt porsche
holt journalisten
zum essen ab
…
verschwörung
oder
realität
…
ich frage sie
Du, in Russland
/in BlogAn einem ersten Wintertag
machen wir eine Videoschalte
über 3 Umwege finden wir uns
und du hast noch immer so
zartrosare Wangen wie
damals als wir uns trafen
als du 18 warst und ich auch
inzwischen ist viel passiert
wir haben unsere Liebe
nie länger gelebt als
diesen einen Sommer
bis in den Herbst waren
wir Temperament und
Leidenschaft, Lachen
und Begierde – nie
Kampf, fast nie Neid
oder Eifersucht
wäre es immer so
gewesen und geblieben
es wäre vermutlich
unmenschlich
geworden
irgendwann hätten wir
uns unsere Nähe nicht
mehr geglaubt und
unseren Streit hätten
wir mit einem Mord
im Affekt beendet
weil wir uns lieben
bis heute und der
Konjunktiv bleibt
eine dumme Ausrede
ich hatte den Mut nicht
und du wolltest nicht weg
sahst wie ich heute in
Deutschland eine Kälte
gegen die kein Ofen
etwas ausrichten kann
natürlich wusstest du
auch, dass ich
der lebende Beweis war
dass es ein anderes Land
gibt und Menschen, die
nicht im Vorurteil sprechen
jedem Klischee einfach
entsprechen und die
ihre Freiheit so lieben
wie du. Wir haben es
trotzdem nie geschafft
uns das so zu sagen
uns gegen das alles
uns gegen die Systeme
einfach zu wehren, um
liebevoll miteinander
im Roggen zu liegen
…
wenn ich dich sehe
weiß ich, dass wir es
irgendwie tun
lange getan haben
und immer tun werden
bis die Hoffnung uns
friedvoll zusammenführt
und neues Leben schafft
…
bis kein Mähdrescher kommt
und kein Panzer
und kein Imperator
…
zartrosa sind dein Wangen
und mein Herz ist es auch.