Ein Kaffee, Arcaden

  1. August 22
    17:03 Uhr

Mal wieder ein Heft
Das große Aufräumen
beginnt
in der Sprache

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ein Kaffee
ein Kuchen
im Sommer
kein Eis

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ZUCKERSUESZ

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Die nackte
Haut
riecht nach
Schweiß
der
die Arbeit
schlecht

bezahlte Männer

müssen
aufstoßen

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Großstadtgeflüster
Männerromantik
Kapitalismus
Pornographie

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Ein Mann steht
an einer Ecke
und lacht
ohne Zähne
über die Krankenversicherung

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Der Zahnarzt verliert
seine Rente am
Kapitalmarkt
gegen
die zockende Tochter
(Korrektur: Sohn, Frauen sind
kein(e) Spiel(er)) (09.12.22)
– Frauen auf
Instagram
suchen
Einfluss
im Nichts
der Bedeutungslosigkeit
Während der Passage:
Denken an
Rocko Schamoni

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Conclusio: früher war alles besser!
(Stimme aus dem Off wird von
der Regie (weiblich) zurechtgewiesen)
Schauspieler „schläft sich hoch“
und scheitert an der Rolle
Psychotherapie auf der Besetzungscouch

Am Tisch sitzen zwei Frauen
vermutlich Mutter und Tochter
links ein Kinderstuhl
Barhocker
eine Theke am Fenster
dort sitze ich sonst
immer | früher | Freude auf den Herbst
-> Stichwort: Auch eine Geschichte der Philosophie
Frauen säßen mir in der Zukunft
im Rücken, mein Blick wäre
auf die Straße gerichtet
kontra Hopper
Sprache versteh ich nicht; Dialog
-> kein Ton bei Gemälde

Protagonist geht Stereotype aufräumen (09.12.22)

Grammatik ist ein seltsames Spiel


weitere Frau mit Kind
hier schon Beziehung der anderen
durch die ungeprüfte Schlussfolgerung
geklärt -> Er ist ein Meister; er ist das Vorurteil

Frau mit Kind = Mutter, Oma (?); nicht prüfen, Empathie

Kinderwagen, Smartphone, Video
kaum Männer; schaue auf die Uhr
Arbeit, Arbeit, Arbeit; Ferien (Arbeit?)
Kinder werden digitalisiert (Arbeit?)
Noch eine Frau (mit Kopftuch)
verfolgt (Stumm! Schweigend. Lächelnd…)
einen Videocall
mit der, die, das Familie?
– Grammatik ist ein seltsames Spiel
wunderbar!

 

Wohlstandsreste


„Rentner“ mit blauer Mütze (Baseball)
gutaussehender Mann (sexistisch?)
mit Sonnenbrille
trifft draußen
einen Freund
rauchen
Dialog
hinter
Glas;
draußen.

—–

Obdachlose suchen Flaschen
Drogen und Geld
finden keine
Solidarität
bei Liberalen

Der Mann mit Peitsche
wacht über die Kasse und
scheitert am Menschenbild.

Er findet Freunde bei den
sogenannten „Christen“.


Hier Rückblende:
Weißer Mann / Pferd / Baumwollfelder

Freie Demokraten
Fliegen um die Welt
und beichten ihre Sünden
im Biomarkt.

„Zweitstimme grün!“
Wohlstand, wem Wohlstand mir gebührt.

Ich schwitze;
trotz
Klimaanlage (ein Waldbrand im Osten).

Zwei blaue Ballons

Zwei blaue Ballons passieren
den Eingang zum
ewigen Wachstum
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Träume zerplatzen
Inflation
—————————
rauchende Verkäuferin
aus der Bäckerei
lacht, jetzt in zivil
kurz Pause
„frische Luft“
endlich
> Zustand
> Zwischenstation
> Tod

Zwei Menschen
küssen sich
auf komische Weise
> hier kein Stereotyp oder Vorurteil,
einfach kein Verstehen, keine Sprache

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Mann im Rollstuhl
schaut durch das Glas der Fassade
und sieht
das Tor zur Welt
am Tisch, ihm gegenüber
dort sitzt eine jüngere Frau
(Tochter?)

Fortsetzung: Kaffee, Arcaden im Sommer


an der Ampel
reihen sich Autos
Abgase > Gasmangel
die Komplexität, verstehe
wer oder sie will.

*umblättern*

Gerade das Heft durchnummeriert
besser gesagt: „paginiert“
16 Blatt, 32 Seiten (!)
Es war der Großmut,
der mir die Hoffnung gab
„hier mal eben ein paar Verse
bei Kaffee und Kuchen
über Gott (ggf. Menschen) und die Welt (Sg. vs. Pl.)
zu verfassen“.

*nächster Umbruch, noch kein Seitenwechsel*

Das Kind sieht die Zukunft
mit verschwommenen Augen
die Eltern wünschen den Wespen
noch immer Vernichtung
und sie lieben sich
in diesem Moment
Insektensterben
aus?

Letzter Grashalm, Blumenwiese

Keine großen Fragen
stellen
das Mammut trampelt
täglich
durch die Tagesthemen
ausgestorben
es trägt sein Stolpern
durch die Geschichte
mit Fassung
ein Herz
Wohlstandskinder
Rio, Tokyo, New York
Hauptsacheweg
Luxus
Kinderarbeit
Bangladesch
„Wie viel ist dein Outfit wert?“
Pornografie
Komplex in Bergisch Gladbach
Prozess inzwischen gelaufen
Probleme ungelöst
Netzwerke der Gewalt
und Unterdrückung
Heides beste Bilder
damals fast
noch minderjährig
heute Hollywood
LA liebt den Sonnenschein
fast schon erwachsen
erwachsen genug
für LA
Hunger in Afrika
Empathie
Mangelware
Amputationen im Krieg
Egal
Schreie
Egal
Schicksale
Egal
Vergewaltigungen im Krieg

Menschen müssen helfen
egal wann
egal wo
egal wie
ein Tag nur
ohne Gewalt
wäre besser
nur wie
kann ein Mensch helfen
ein Mensch
egal
egal
ein Mensch
kann ein Mensch helfen
Frage an die Geschichte
Antwort steht aus
derweil Hoffnung, Würde
Menschheit
Glauben an

Gute Seele getroffen
heute.

Es gibt die andere Welt,
die gute,
machst du mit?

Brot für die Welt

Im Hintergrund läuft die Musik
als wäre nie etwas passiert
neue Lieder von gestern
fühle mich so
mit 14 offensichtlich alles erlebt
außer Schicksal
Glück
Deutschland
nicht Afrika
> kenne das „Land“ nur aus
den Medien
Brot für die Welt
für einen Kontinent
der wahrscheinlich besser ist
als sein Ruf (meistens!)
außer für mich (helle Haut, Sonne!)

Jenseits des Tisches

Schwangere Frau

Mann mit Hut
Hier und da mal eine Maske
> materiell, sonst sehr viele!
Kalk Post sucht
und findet
das Ende der Ferien

Mann im Rollstuhl
sucht noch immer das Glück
jenseits des Tisches
das Tor zur Welt
ist manchmal
eine ziemlich teure ‚Hure‘

Hier ggf. männliches Wort einsetzen
> neues Berufsfeld: Onlyfans, sugagirls, sugaboys
> das Internet drückt auf die Preise

 

Wikipedia sagt:
(1) Die Sugababes sind eine aus London stammende britische Pop-Girlgroup, deren ursprüngliche Besetzung sich 1998 formierte. (2) Onlyfans ist ein Webdienst zur kostenpflichtigen Bereitstellung von Webinhalten wie Fotos und Videos, vorwiegend erotischen bzw. pornografischen Inhalts, aber auch Live-Streamings Prominenter jenseits dieser Sparte. (3) Musik ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Klängen bestehen, die Empfindungen oder Assoziationen hervorrufen können. (4) Hure (ahd. huora, mhd. huore) ist die deutsche, oft abwertende Bezeichnung für eine Prostituierte. In der Umgangssprache wird dieser Begriff auch für Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern gebraucht. Ein verhüllendes Synonym ist Freudenmädchen, umgangssprachliche Bezeichnungen sind Bordsteinschwalbe und Trottoiramsel, abwertende Synonyme Nutte, Dirne und Metze. Hübschlerinnen nannte man fahrende Frauen.

Nebentisch zahlt
mit dem ein oder
anderen Vorurteil

Frau geht, ich auch

Kurz zurück

Mann, Mitte 30, knüpft sich
Hemd auf offener Straße
zu
Krankenwagen
Alarm (andere Sache)
Frau filmt (Himmel oder sich selbst)
Noch ein Mann mit Hut
lange Haare, Lachen
er, sie, es (Kind)
Kopfhörer
Sonnenbrille
meine „Größe“
schlanker (er)
sehen wahrscheinlich beide scheiße aus
mit der Technik auf dem Kopf

Halbzeit, erste Hälfte

Jetzt ist fast die Hälfte geschafft
noch ein Krankenwagen
bauchfrei (Frau, Mädchen)
Alte Frau +3
Junge Frau +1
Suche die männlichen Subjekte jetzt
explizit, quantitativ
Einer lacht herzlich, etwas Bauch
Ein Trainspotting-Paar (das zweite!)
Kleinerer Mann mit Achselshirt+Glatze (Sexismus!)
Mann mit Bart, Baseballcap, groß
Mann mit Muskeln, Fitness!
Mann und Frau vom Sicherheitsdienst (kein Paar, noch)
Keine reichen Leute gesehen
das Schwarzgeld steht im Parkhaus.

Ein Kaffee, Arcaden II

das ist die Mitte
ab hier geht es bergab
mit dem Ende
setzt sich interessante Person
an den Tisch
an dem zuvor
Mutter und Tochter [sic!]
saßen
Kampf gegen Insekten
Mann könnte zum Helden werden
(Pazifismus, kein Prinz, keine
adelige Herkunft, kein Geld,
keine „Position“, kein Mann?)

Das Insekt bringt die Frau
aus der Ruhe (keine Vernichtung!)
Krankenwagen (wirklich, schon wieder!
kein Blaulicht)

Trainspotting-Paar nimmt Platz ein
ich suche
das Weite
das Tor zur Welt
das der Mann im Rollstuhl
(mit Tochter)
offensichtlich vor mir gefunden hat
er, sie, beide sind schon unterwegs
ich denke „New York“
und gehe zu Fuß
„Ich bin so ein guter Mensch
Mann
grüner Kobold“
Humor kann man nicht kaufen

Hier Applaus und Gelächter aus
der Regie, mit der Montage zum
hörbaren! Bild

 

Remanzipation

Frau! am Steuer
Mann! sitzt daneben
Emanzipation
von gestern
junge Enkelin (?) sitzt
auf der Rückbank
wo sitzt sie in zehn Jahren?
——————————-
(a) vorne links
(b) vorne rechts
(c) hinten (autonomes Fahren)
(d) gar nicht im Auto
——————————-
Hier kann geraten oder vermutet
werden, passendes ankreuzen
und in zehn Jahren nach
Anschaffung und Lektüre (dieses Textes)
die Lage prüfen.

Vorstellungen

Trainspotting-Paar ist
„zweites Opfer“ der Wespen
er versucht sich als Held (Vernichtung)
sie sitzt am Ende des Raumes
sie sprechen Englisch
AMERIKA (FIRST)
——————————————————
Hier Hymne einspielen
schlecht gesungen
Lady G. im Fleischkostüm
das gesamte Stadion nackt!
was eine Vorstellung
(AMERIKA!)
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Jetzt muss ich wirklich los
besser wird es heute nicht mehr…

Köln, den 02. August 2022, um 18:15 Uhr

 

2. August 2022, 23:17 Uhr (ob ich es noch schaffe?)

Ich muss Gas geben
ha! da ist es wieder
knappes Gut dieser Tage

Ich setze auf regenerative Energien
und habe heute schon 2 Bier intus
nun folgt das dritte Kölsch!

Exzess, statt Regeneration
Generation, Drogen, Vernichtung?
> neue Generation, anders

Suche einen Filter, damit
ich morgen auf Insta…
…integre Politik
in der Bikini-Republik;
den besten Filter des Tages
in der Erinnerung gefunden

 

Rote Flecken

Frau dreht sich, Kippe
vor den Arcaden
Nudeln gekocht
rote Flecken
eventuell
bald auf Manuskript
Erinnerung

Ich wäre gerne
Vampirjägerin
+Mann

Er suche den Fehler

——————————–

Jetzt stocken die Gedanken
denke an Hamburg
das, was da war
so viel Glück, so viel Liebe

Das Alter zieht seinen Schlitten
durch mein Gehirn (frei nach ClickClickDecker)
und ich muss morgen
zum Hufschmied, um noch
ein paar Meilen zu machen.

Man sitzt in der Küche
höre alte Dialoge noch einmal
sehe Bilder mit N., P., S.
Mexiko
> es wäre alles anders in 2006
> Liebe noch immer in Deutschland
+ darüber hinaus

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Jetzt ist es passiert! (23:28)

Anmerkung zur digitalen Fassung des Textes: Im Originalmanuskript ist an dieser Stelle ein inzwischen verblasster roter Fleck, der von der Tomatensoße stammt, die der Autor zu den Nudeln gegessen hat. Um den Fleck ist ein blauer Kreis gezogen. Das Bild sieht aus wie eine Skizze aus dem Biologie-Unterricht, ein Einzeller mit Mitochondrien etc.

Grenzgänge im Zwischenraum


keine weiteren Fragen
die Beteiligten schweigen
das Gericht zieht sich
zur Beratung zurück.

Der Kioskverkäufer -besitzer / -betreiber
wittert das Elend
der selbsternannte „Behinderte“
öffnet eine Packung blaue Gauloises
> weiß gar nicht mehr genau, wie man das
schreibt (Zigarettenwerbung verboten)
>> Stichwort: Zucker, Glücksspiel etc.

Der Rollstuhl verfolgt mich
Tor zur Welt
Höllenschlundt (Buffy!)

So lange her!
Wann werden die Kinder
erwachsen?

Vermisse den Dialog mit einer 8. Klasse
Vermisse auch andere Dialoge
> Opa 1+2, Oma 1+2
> ›Nina‹ heißt eigentlich anders
Was sagt das Wort über deutsches Gesetz?

Grammatik überwinden
im „Mutterland“ des Fußballs
Heil ARD

Papa bringt Lea zum Training
und fühlt sich als ›Frau‹
und das ist für niemanden
ein Problem, aber: Grammatik

> Fußball, die
>Deutschlehrer sagt: Ehrlich? Was tun?

Ein mögliches Ende der Realität

Um 23:38 Uhr stellt der Verfasser
fest, dass die Fortsetzung der
Realität schwerfällt.

An dieser Stelle würde er
gerne eine Sprachnachricht
aufzeichnen, zur Überbrückung.

Da das an dieser Stelle
und auf dem Papier
nicht so leicht fällt,
hier die Aufforderung:
Schicken Sie ein „Hallo“ an
einen Freund & Familie

Der Kiez brennt (2009)

Kurze Nachricht nach HH
der Kiez brennt 2009
und heute ist man froh
dass der Heimweg von damals
nicht gefilmt wird.

Suche den Dialog
in den Gedanken
Hans Albers
man macht auch viel Scheiße
besser, wenn sich niemand…
das Internet vergisst nie

Makrele sucht Fischer

Europa

Endspurt

Wer jetzt noch auf
Stringenz hofft
den bewundere ›Ich‹
höchstpersönlich
nur nützt das niemandem
keinem, keiner, keines
NADA – MEXICO (Hoffnung, Versailles)

Der alte Mann und das Bier
ein Tag in den Ferien
woher kommt die Sprache
nicht aus der Story

Privilegierte Weiße feiern alles
vor allem sich selbst

 

Köln-Kalk-Maskulin

Habe ein Foto mit einem Star
besser als Sex, das wäre too much
Köln-Kalk-Maskulin
West-Berlin-Ehrenwort
denke an Eco-no-money

draußen ist es warm
das Sommerloch
ist jetzt auf Tinder
und swiped (?) nach links
genetische Selektion
der Algorithmus
steuert das Kükensterben
Heidi Kl*

Die letzten drei Seiten…

…müssen noch ein Highlight bringen

> Wohnung teuer
> Heizen muss man nicht
> kalte Dusche > härtet ab
> Krieg > löst das Rentenproblem

Kurzer Blick auf die Uhr
überlege, ob ich die Solo-Party
noch verlängere, so wie früher!

Melancholie
in Gedanken ist so viel bei mir
der Kioskbesitzer sieht die Realität
und denkt/denkt er nicht (?): Der Typ ist dekadent!

Schlafstörung überwunden

Scheiß auf den Erwartungshorizont
ich erwarte nur dich, mich und uns
> kein Druck
>> keine Relevanz
>> kein Instagram
>> einfach Leben als Verkäufer:in bei DM und ich auch oder Kunst
> das Ich ist so stark in diesen Jahren
>> Beschluss: Suche das Du

Habe noch 7 Minuten und
1 Seite, um die Echokammer
zu sprengen.

Überlege mir Fragen, will ‚unique‘
sein, aber muss ich das?
> Meine Schizophrenie ist die Gesellschaft.
> Morgen frage ich einfach: Wie geht’s
– ohne Erwartung.

Man muss nur man selber sein (frei nach Eko Fresh)
aber wer macht das schon?

Ich suche die Sprache, sehe die
Menschen und liebe die Stunde
in der sie alle bei mir sind.

Alle, heute, jetzt.

am 2. August 2022, Ende um 23:56 Uhr

Nachwort

Die Textteile, die auf der Website clementines.world zwischen dem 9. Dezember 2022 und dem 18. Juni 2023 unter dem Schlagwort Ein Kaffee, Arcaden veröffentlicht worden sind, wurden ursprünglich am 2. August 2022 in einem DIN-A5-Heft in Echtzeit in einem Café und in meiner Küche geschrieben. Das Experiment wurde im Anschluss an einen Einkauf in den Arcaden in Köln-Kalk begonnen. Bei der Abschrift wurden redaktionelle Eingriffe vermieden. An einigen Stellen waren Ergänzungen, die Umschrift oder die Anpassung von Zeilenumbrüchen notwendig oder sie wurden nachträglich für sinnvoll erachtet.

Dadurch, dass diese Sprache unter einem hohen Zeitdruck entstanden ist, bleiben die Aussagen stark fragmentarisch und sie stehen teilweise für sich. Gleichzeitig ist die Anlage der Aussagerealität von dem Übergang der äußeren Wahrnehmung ins Innere der Sprache und zurück auf das Papier geprägt. Im Rückblick fällt auf, dass an manchen Stellen stark mit Phrasen, Worthülsen oder mit stereotypen Redewendungen gearbeitet wird. Der Prozess des „Freischreibens von kultureller Konvention“ wird begleitet von einer selbstreferentiellen Reaktion, die dialogisch innerhalb des Textes agiert. Der dokumentarische Charakter des Textes wird dadurch gleichzeitig bestätigt und in Zweifel gezogen.